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AutorenbildFranziska Stebler

Ich bei mir, du bei dir!

Kennst du das auch? Solange wir in der Ruhe und Klarheit sind, fällt es uns leicht, so zu sprechen, dass es unser Gegenüber gut nehmen kann. Mit einer Prise scharfer Beurteilung, einem Schuss Wut oder Ärger bekommen unsere Aussagen oft eine ganz neue Note. Jetzt liegt es zu einem grossen Teil an uns, ob wir auf Autopiloten schalten und ins Karussell der Empörung einsteigen oder doch lieber einen Gang zurückschalten.


Vielleicht gelingt uns der coole Zug ❄️ ja das nächste Mal damit: 


𝗗𝗶𝗲 𝘇𝘄𝗲𝗶 𝗞𝗿𝗲𝗶𝘀𝗲 ⚪⚪ …

 

Ziehe rund um dich in der Vorstellung einen Kreis ⚪, der deine Grenzen markiert. Stelle dir ebenfalls einen Kreis ⚪ rund um den Gesprächspartner vor, der deinen Kreis nur leicht berührt, aber nicht überdeckt. 

 

Probiere jetzt alles, was du sagst, so zu sagen, dass du sprachlich NICHT in den ⚪ des Gesprächspartners eintrittst. Du bleibst mit all deinen Aussagen IN deinem ⚪. 

 

Schauen wir uns ein paar Beispiele an:


 ✅ Ich bin damit nicht einverstanden. Meine Wahrnehmung der Situation ist …

 ❌ Das stimmt so nicht! Du erzählst nicht die Wahrheit!

 


 ✅ Um 18.00 Uhr haben wir hier abgemacht. Jetzt ist es 18.20 Uhr. Mich ärgert es sehr, wenn du zu unserem Treffen zu spät kommst. 

 ❌ Du bist schon wieder zu spät. Das geht gar nicht!

 


 ✅ Ich bin enttäuscht von diesem Gespräch. Ich habe das Gefühl, wir haben uns nicht verstanden. Kann es sein, dass du gedanklich abwesend bist? Was beschäftigt dich?

 ❌ Du bist in Gedanken gar nicht da! Schon wieder, immer wenn ich etwas Wichtiges mit dir besprechen will, hörst du mir nicht zu!

 


 ✅ Ich bin unsicher, warum du dich jetzt bei mir entschuldigst. Das löst bei mir eine Hilflosigkeit und Ohnmacht aus. Ich wünsche mir, besser zu verstehen, warum du dich so verhältst. 

 ❌ Das sagst du jetzt doch nur, weil du Angst hast, dass ich mit deinen Eltern darüber sprechen!


Spürst du, wie die zwei Kreise ⚪⚪ ihre Wirkung entfalten? 

 

In heissen Gesprächen kann diese Bewusstheit in der Sprache den grossen Unterschied machen 🌟 (in coolen Gesprächen auch!).

 

Die Vorstellung der zwei ⚪⚪ bewirkt, dass mehr: 


 ✳️ Ich-Botschaften, Bedürfnisse und Wünsche formuliert werden 

 ✳️ weniger Forderungen, Bewertungen und Verabsolutierungen ausgesprochen werden, die potenziell Widerstand erzeugen können 

 ✳️ die Gefühle explizit benannt werden und sich weniger als Nebel und Schleier auf unsere Sprache und Botschaften legen.

 

Wie alles im Leben kann dieser Sprachtrick in coolen Zeiten geübt werden, damit er in den heissen Gesprächen sitzt.


Falls du mehr davon willst, bist du herzlich eingeladen, dich damit vertiefter in den Workshops „rund um einen gesunden Umgang mit Differenzen und Konflikten“ auseinanderzusetzen, die ich ab Herbst in Bern anbiete: https://www.franziskastebler.ch/event-list.


Ich freue mich auf dich!



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