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  • AutorenbildFranziska Stebler

Die Geschichte über "das unglückliche Ich" loslassen

Selten hat ein Podcast so zutreffend wiedergegeben, was mit mir geschieht, wie dieser von Eckhart Tolle über das Loslassen des unglücklichen Ichs.


Erst durch die Gedanken von Eckhart habe ich bemerkt, wie viele meiner eher herausfordernden Geschichten ich in den letzten paar Jahren losgelassen habe. Mir ist bewusst geworden, wie mich diese herausfordernden Geschichten und die damit verbundenen Gedanken, Gefühlen und inneren Stimmen jahrzehntelang schwer auf der Seele und im Magen gelegen sind. Ich habe sie innerlich wie abgespalten, konnte darüber nicht sprechen, und doch haben sie mich stark beeinflusst. Immer wenn ich im Leben "in die Nähe" dieser Geschichten gekommen bin, habe ich mich innerlich verkrampft, Widerstand aufgebaut und Angst gehabt, dass jetzt das Scheinwerferlicht des Lebens voll auf diese Stellen gerichtet wird und ich nicht weiss, wie ich damit umgehen soll. Es hat mich einfach massiv überfordert.


Im Umkehrschluss waren diese schwarzen Löcher in mir drin aber immer präsent. Sie haben unbewusst von meiner Lebensenergie abgezogen. Zusätzlich habe ich mir immer wieder die Geschichte erzählt, wie schwierig doch mein Leben ist, wie schwer ich es in der einen oder anderen Situation gehabt habe, wie unglücklich ich doch eigentlich (bin oder) sein sollte, weil mir ja so schwierige Dinge passiert sind. Ich habe durch diese Gedanken diese schwarzen Löcher Nahrung gegeben und mich in den Geschichten meines "unglücklichen Ichs" gebadet.


Laut Eckhart hat das Ich, er nennt es das Ego, welches hier sein Unwesen treibt, die Präferenz, sich aus diesem herausfordernden, traurigen Geschichten zu nähren. Erst wenn wir wieder mehr mit unserem Selbst (unseren Gefühlen und Bedürfnissen, dem Leben selbst) und in der Gegenwärtigkeit (im Hier und Jetzt) verbunden sind, wird es uns möglich, das Ego und seine teilweise destruktiven Dynamiken bewusst wahrzunehmen, anzunehmen und loszulassen.


Fakt ist, indem wir uns die herausfordernden Geschichten immer wieder erzählen (sei es im Inneren oder im Aussen), identifizieren wir uns maximal damit, und lassen diese Geschichten aus der Vergangenheit unsere Gegenwart und Zukunft gestalten. Sie färben alles und jede/n in unserem Leben ein. Dass diese Dynamik einer leichten und glücklichen Gegenwart und Zukunft nicht zuträglich ist, leuchtet mir sofort ein.


Wichtig ist bei diesem ganzen Prozess, nicht die herausfordernden Situationen in der Vergangenheit zu negieren. Sie waren da, wir haben Schlimmes erlebt, wir wurden schlecht behandelt, wir haben gelitten und gekämpft. Und ja, oftmals ist es so, dass wir in diesen Momenten von unserem Umfeld nicht die Zuwendung, Achtsamkeit und Fürsorge erhalten haben, die wir uns in diesem Moment gewünscht hätten oder uns zugestanden wäre. Der Unterschied macht aber, wie wir HEUTE damit umgehen.


Können wir mit Selbstempathie diese Verletzungen wahrnehmen, annehmen und loslassen? Können wir vielleicht sogar den Menschen mit Empathie begegnen, die uns das zugeführt haben? Können wir ihnen vielleicht sogar vergeben, (was ein grosses Geschenk für uns selbst sein kann)?


Mir hat letzthin jemand gesagt: "Es ist bemerkenswert, worüber du alles mit mir sprechen kannst. All diese schwierigen Themen, hast du da nicht Angst, wenn du dich so verletzlich zeigst? Gibt es überhaupt noch Themen, die für dich im Gespräch Tabu sind?".


Ich habe dankend erwähnt, dass ich erkenne, wie vieles für mich besprechbar geworden ist. Was für mich sehr entlastend ist und mich motiviert, mit dem Prozess weiterzufahren. Und doch habe ich auch noch Themen, die in mir drin eingeschlossen sind. Und genau sie sind meine Entwicklungsfelder, die ich in der nächsten Zeit wahrnehmen, annehmen und loslassen darf 😀.





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