In uns allen ist ein Ort, an dem die Lebensenergie maximal spürbar und erlebbar ist. Sie ist eine Quelle von grosser Freude und tiefem Frieden. Der Weg dorthin führt, in meinem Erleben, über die Stille und innere Arbeit.
Hast du diesen Ort in dir bereits gefunden?
Mir war lange Zeit nicht bewusst, dass ich so eine Energiequelle in mir drin habe. Mein unruhiger Geist, der sich in einem fortlaufenden Strom von Gedanken und inneren Stimmen geäussert hat, hat mir den Weg dorthin versperrt. Ich glaubte, ich sei diese Gedanken und die daraus resultierenden Gefühlen, habe mich maximal mit dem, was meine innere Stimme gesagt hat, identifiziert.
Dank viel innerer Arbeit wurde mir bewusst, dass der Raum ich bin, indem diese Gedanken sich austoben. Meine Identifikation mit den Gedanken hat sich sukzessive gelöst. Ich konnte immer mal wieder wie von aussen als Beobachterin meine Gedanken betrachten. Und bemerkte, vieles was da erzählt wird, das bin gar nicht ich. Ich hörte beispielsweise: "Du darfst keine Umstände machen." "Du musst angepasst sein, damit dich die anderen lieben". "Jetzt werde endlich dünn, dann bist du glücklich." "Liebe muss schwer sein." Ein Reflexionsprozess startete, indem ich mich entweder von diesen Aussagen distanzieren oder sie umprogrammieren konnte.
Über diesen Weg wurde mir dieser Raum, dieser zutiefst klare Frieden zugänglich. Es ist ein Ort, den ich heute regelmässig aufsuche und intensiv pflege.
Mein Bedürfnis nach Stille und Ruhe ist im Verlauf dieser Veränderung massiv gewachsen. Worte sind wohl wichtig, nehmen aber oft dem Leben die Lebendigkeit. Worte haben eine mächtige Wirkung, sie gestalten unsere Realität. Ich setze sie heute viel bewusster ein. Wähle weise, was ich in Worten transportieren will. Es ist für mich nicht mehr notwendig, alles in Worte zu fassen und allem Erleben eine Bedeutung zu geben. Wir reduzieren unser Erfahren oft auf das wenige, was wir mit Worten ausdrücken können. Und das ist eine massive Reduktion. Vergleichbar mit einer Welle, wen wir den ganzen Ozean zur Verfügung hätten.
Den Raum hinter den Worten und den Gedanken hat sich mir über diese Reflexionsarbeit eröffnet, die ich oft in der Stille sowie im Austausch mit mir vertrauten Personen erschlossen habe. Wobei auch in der Zweisamkeit die Stille eine neue Qualität eingenommen hat.
Mir ist bewusst, dass viele Menschen diesen Ort heute in sich noch nicht gefunden haben. Der Weg lohnt sich, soviel kann ich versichern. Es ist das Zuhause und das Vollkommene, nachdem ich mich die ganze Zeit gesehnt habe. Ich kann dort ganz ich sein, ohne meine Masken. Und verbunden mit allem, was ist.
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